Wird die ältere Generation zukünftig noch mehr zu den Verlierern des Stadt-Land-Gefälles im lnfrastrukturangebot gehören?

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung der Bundesrepublik lebt in ländlichen Regionen, jeder Fünfte davon befindet sich im Rentenalter. In 40 Jahren – so die Prognose – wird jeder dritte Bewohner zur Generation 65+ gehören. Viele der Älteren, aber auch junge Familien und Alleinlebende fühlen sich von der Entwicklung abgehängt, fühlen sich ausgeschlossen. Gleichwertige Lebensverhältnisse verglichen mit den Ballungsräumen scheint es nicht mehr zu geben.

Ob in der ortsnahen Versorgung, ob bei Dienstleistungen, ärztlichen Angeboten, den Bedingungen für eine bessere Mo­bilität, ob bei Kultur oder Weiterbildung, das Landleben ist für Ältere ein Wagnis geworden.

Diesen Sachverhalt scheint auch die Politik erkannt zu haben, denn noch vor wenigen Wochen forderte der amtierende Bundesland­wirtschaftsminister eine „Land-Milliarde“, ein Bundesprogramm für den ländlichen Raum, weil es dort einen er­heblichen Nachholbedarf gäbe. Im Koalitionsvertrag findet sich diese Absicht allerdings nur in Ansätzen wieder.

Was muss in der Fläche geschehen, damit die Lebensqualität auf dem lande weiter gewährleistet bleibt bzw. wiederhergestellt wird? Welchen Beitrag dazu können und müssen die Ballungsräume leisten? Welche Rolle spie­len eine preisgünstige und verlässliche Energieversorgung, eine flächendeckende Kommunikationsinfrastruktur sowie ein leistungsfähiger öffentlicher Personennahverkehr? Können Mittelpunktgemeinden die Unterschiede in der Daseinsvorsorge ausgleichen oder verstärken sie die Flucht aus den Dörfern? Wie reagiert die Politik, wie Berufsverbände, Institutionen und Interessenverbände der ländlichen Räume?

Diese und weitere Fragen möchten wir mit Ihnen auf unserem „Drei-Länder-Kongress“, der eine politische aber keine parteipolitische Veranstaltung sein wird, diskutieren.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme.
Hermine Hecker LV Hamburg, Helga Karp LV Mecklenburg-Vorpommern, Wolfgang Börnsen LV Schleswig-Holstein

Programm

• Begrüßung

• Impulsreferate:

  HermannJosef Thoben, Vorsitzender der Akademie für ländliche Räume
  Christian Seyfert, Vattenfall
  Jörg Bülow, Geschäftsführer des Gemeindetages Schleswig-Holstein

• Kaffeepause

• Podiumsgespräch mit:

  Dr. Michael von Abercron, MdB
  Petra Bülow, Bürgermeisterin von Hollingstedt, Vorsitzende des Gemeindetages Schleswig-Flensburg
  Jürgen Feddersen, Bürgermeister von Pellworm
  Claudia Jürgensen, Jübeck, stv. Landesvorsitzende des Landfrauenverbandes Schleswig-Holstein
  Christian Seyfert, Vattenfall
  Peter Lucht, Bürgermeister von Mörel, stv. Präsident des Landesbauernverbandes Schleswig-Holstein
  Hermann Josef Thoben, Vorsitzender der Akademie für ländliche Räume

• Moderation:

  Wolfgang Börnsen, SU Landesvorsitzender (MdB 1987-2013)

• Schlusswort:

  Helga Karp, SU Landesvorsitzende